Mit welchen Herausforderungen kommen Unternehmen aus der Pharmabranche denn – ganz praktisch gesehen – auf euch zu?
Stefan: Das könnte z. B. eine Umstrukturierung oder auch das Aufsetzen eines Qualitätsmanagementsystems sein. Das beinhaltet praktisch gesehen meist die Beschreibung der Prozesse beim Kunden, teilweise auch die Ausgestaltung dieser Prozesse. Wir setzen da an, wo Prozesse und wertvolle Informationen häufig undokumentiert bleiben – diese verschriftlichen wir. Außerdem validieren wir Systeme: Dazu gehört die Bewertung, das Risikomanagement, Prüfung, Tests schreiben und durchführen, vor allem im Software-, aber auch im Hardwareumfeld. Dabei wenden wir aktuelle Best Practices an, um möglichst risikoarm durch solche Verfahren zu kommen.
Philipp: Eine weitere Herausforderung ist die Integration von MES mit ERP oder anderen Systemen. Ein wichtiger Teil der Digitalisierung ist, dass die Systeme miteinander sprechen müssen. Sonst muss man da immer wieder etwas von Hand eintragen oder auf Papier übertragen, da können schnell Fehler entstehen und es ist zeitintensiv. Die richtigen Konzepte zu erstellen, welche Daten wie fließen sollen, wie und wo sie gepflegt werden – das ist ein Thema, genauso wie die Implementierung der Anbindung: Wie muss ich die Rezepte, also die Prozesse, im MES aufsetzen, damit es dann zu den Daten aus dem ERP passt?
Was außerdem auch generell immer nachgefragt wird, ist das Rezeptdesign im MES, d. h. die Herstell- oder Verpackungsprozesse – die spätere Herstelleranweisung – vom Prozess ins MES zu bekommen. Da muss man sehr viel Know-how zum System haben, damit man weiß, wie man was umsetzen kann. Und da gibt es nur eine begrenzte Zahl an Leuten auf dem Markt, die das können.
Stefan: Für uns ist das Arbeiten mit Kunden auch Teil unserer Beratung: Welche Anpassungen sind überhaupt sinnvoll? Wo könnte die Arbeitsweise verbessert werden? Kunden wissen das auch nicht immer.
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